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Das Jahr 2022 beim DSM – ein Rückblick

Januar

Anfang dieses Jahres hat unser neues Projekt „DENET-MIGRASA: Demenz- Netzwerk von Migranten*innen in Sachsen – Demenz hat keinen Migrationshintergrund“ begonnen. Mit dem Projekt möchte der DSM die Lebenssituation von demenzkranken Personen mit Migrationshintergrund verbessern. Durch Schulungen sollen sogenannte „Demenz-Beauftragte“ ausgebildet werden, welche niederschwellige, kultursensible Beratung von Angehörigen, Erkrankten und Alltagshelfenden durchführen. Mit Hilfe vieler Netzwerkpartner*innen wird ein migrantisches, sachsenweites Demenz-Netzwerk angestrebt. Im Verlauf des Jahres konnten erste Kontakte geknüpft und ein kleines Netzwerk aufgebaut werden.  Auch im neuen Jahr soll das Thema Demenz und Migration weiter angegangen und viele weitere Interessierte für das Projekt gewonnen werden!

Februar

Seit Februar ist der DSM nun auch in Leipzig für Migrant*innenorganisationen sowie migrantische Communities präsent und für diese als Ansprechpartner verfügbar, denn im Februar durften wir eine neue Geschäftsstelle in Leipzig in der Petersstraße 16 eröffnen.

Bild: neue Leipziger Geschäftsstelle in der Petersstraße 16 (© Juliana Corvino)

März

Am 7. März fand unsere Online-Veranstaltung „100 Tage Bundesregierung – Aus Deutschland eine gute Einwanderungsgesellschaft machen“ statt. Bei dieser Veranstaltung haben wir die zehn Forderungen des Bundesverbandes Netzwerke von Migrant*innenorganisationene (NeMO) für eine gute Gestaltung der Einwanderungsgesellschaft mit vier Abgeordneten des deutschen Bundestages besprochen. Außerdem haben wir uns am 9. März mit unseren Mitgliedern online zu einem Informations- und Austauschtreffen getroffen, um rechtliche und organisatorische Fragen zur Ukraine-Hilfe in Sachsen zu klären.

Bild: Online-Veranstaltung „100 Tage Bundesregierung – Aus Deutschland eine gute Einwanderungsgesellschaft machen“ (©Paolo Le van)

April

Der April war besonders aufregend für unser Team in Dresden, denn dieses ist in sein neues Büro umgezogen. Die neue Dresdner Geschäftsstelle befindet sich am Schlesischen Platz 2 und ist zentral im Dresdner Stadtteil Äußere Neustadt, direkt gegenüber vom Bahnhof Neustadt, gelegen. Neben der Einweihung unseres neuen Büros gab es aber noch einen ganz anderen Anlass zum Feiern: Am 8. April 2022 feierte der DSM sein 5-jähriges Bestehen!

Bilder: die neue Dresdner Geschäftsstelle am Schlesischen Platz 2 (©Lisa-Marie Laux)

Mai

Anfang Mai haben wir unseren Instagram-Account gestartet, um unsere Angebote und Inhalte sowie Informationen aus den Mitgliedsvereinen über einen weiteren Kommunikationskanal verbreiten zu können. Außerdem fand am 6. Mai die erste Fachtagung der Leipziger Migrant*innenorganisationen statt, bei der wir Expert*innen und Aktive aus Migrant*innenorganisationen und -initiativen mit Akteur*innen aus der Leipziger Politik, Verwaltung und Gesellschaft in Kontakt gebracht haben. Außerdem wurden den Anwesenden im Rahmen der Fachtagung die Ergebnisse der mit Leipziger Migrant*innenorganisationen durchgeführten Bedarfsanalyse vorgestellt. So konnten die Herausforderungen und Bedürfnisse der Vereine dargelegt sowie Forderungen und Wünsche an den DSM und an die Stadt Leipzig gerichtet werden.

Bild: erste Fachtagung der Leipziger Migrant*innenorganisationen (©Lisa-Marie Laux)

Juni

Der DSM bietet als anerkannte Einsatzstelle thematisch vielfältige Seminarreihen für Bundesfreiwilligendienstleistende an. Diese thematische Vielfalt reicht von Themen wie gesunder Ernährung, Umweltbewusstsein in der Region bis hin zu Besuchen im sächsischen Landtag.

Am 09 Juni 2022 fand ein Bildungsausflug zu HATiKVA e.V. – Bildungs- und Begegnungsstätte für Jüdische Geschichte mitsamt einer Führung durch einen alten jüdischen Friedhof als eines von zwölf Bundesfreiwilligenseminaren im vergangenen Jahr statt. Im Rahmen des Seminars konnten die Teilnehmenden ihr Wissen über jüdisches Leben in Sachsen erweitern.

Juli

Seit dem 1. Juli haben wir in Kooperation mit pom – das postmigrantische Netzwerk Teil-Maßnahmen der Leipziger Diversitätskampagne „VIELFALT LEBEN“, die auf einen Stadtratsbeschluss von 2018 zurückgeht, gestaltet und umgesetzt. So fanden im September, Oktober und Dezember Veranstaltungen statt, bei denen Schlüsselfiguren der Leipziger Stadtgesellschaft ihre diversen Geschichten teilten.   

Außerdem haben wir am 8. Juli bei der Konferenz der Neuen sächsischen Demokratietrainer*innen in Dresden den Abschluss der ersten Ausbildungsrunde gefeiert, in deren Rahmen wir 17 Menschen aus der migrantischen Community Sachsens erfolgreich zu Demokratietrainer*innen ausbilden konnten. Unsere Demokratietrainer*innen unterstützen seit dem Abschluss aller Module und Praxisphasen die Mitgliederorganisationen des DSM im Bereich Moderation, Beratung und Fördermittelakquise. Zudem wurde das Projektteam vergrößert: Drei hauptamtliche Mitarbeiter*innen setzen das Projekt nun gemeinsam um.  

Bild: Die ausgebildeten Demokratietrainer*innen im Gespräch bei der Projektkonferenz (©Devika Herrmann)

August

Im August wurde haben wir unsere neu gestaltete Verbandswebsite veröffentlicht. Diese bietet seitdem allen Interessierten eine gute Übersicht und viele Informationen über die Angebote, Aktivitäten und Neuigkeiten des DSM und seiner Mitglieder. Außerdem fand am 19. August ein Bildungsausflug zur Gedenkstätte in Bautzen als Bundesfreiwilligenseminar statt.

Bild: Bundesfreiwilligenseminar in der Gedenkstätte Bautzen „Das Gelbe Elend“ (©Marina Schachalai)

September

Der September war beim DSM ein besonders ereignisreicher Monat: Am zweiten September fand in den Räumlichkeiten des Chemnitzer Kulturzentrums DAStietz die diesjährige Jahreskonferenz des DSM statt. Bei der Jahreskonferenz durften wir einige unserer in diesem Jahr neu dazugewonnenen Mitgliedsvereine begrüßen. Zudem waren bei unserer Jahreskonferenz verschiedene Vertreter*innen aus der Landespolitik zu Gast, die bei einer spannenden Podiumsdiskussion in den Austausch kamen. Im Anschluss an unsere Jahreskonferenz wurde mit viel Freude das neue Verbandslogo vorgestellt, in dem nun auch eine gendergerechte Sprache verwendet wird. Wir freuen uns sehr, seither den Namen „Dachverband sächsischer Migrant*innenorganisationen“ zu tragen.

Bild: DSM Jahreskonferenz im DAStiez Chemnitz (©Paula Preuß)

Darüber hinaus hat im September die zweite Ausbildungsrunde unseres Projekts Neue Sächsische Demokratietrainer*innen begonnen, in dessen Rahmen 25 Personen zu Demokratietrainer*innen ausgebildet werden!

Ein weiterer wichtiger Meilenstein in diesem Monat war die Veröffentlichung unseres Eckpunktepapiers zur Novellierung der sächsischen Förderrichtlinie „Integrative Maßnahmen“, mit dem wir konkrete Forderungen für eine nachhaltige Verbesserung der Förderrichtlinie aufgestellt haben.

Bild: Das im September erschienene DSM-Eckpunktepapier zur Novellierung der sächsischen Förderrichtlinie „Integrative Maßnahmen“ (©Lisa-Marie Laux)

Oktober

Im Oktober haben wir unseren Telegramkanal gestartet, damit Mitglieder und Interessierte die wichtigsten Neuigkeiten vom DSM direkt in ihrem Messenger erhalten können. Zudem fand im Oktober die Podiumsdiskussion „Gesundheitsregelsystem und interkulturelle Öffnung des Gesundheitswesens“, bei der unsere Gäst*innen über den aktuellen Stand und notwendige Veränderungen des Gesundheitssystems zu diskutierten, sowie das Dialogforum „Wissen ohne Grenzen“ als Teil der Diversitätskampagne „VIELFALT LEBEN“ in Leipzig statt.

Bild: Dip. med. Petra Albrecht, Dr. Francesca Russo, Constance Anders, Dr. med. Barbara Teichman und Mika Autorkhanova bei der Podiumsdiskussion „Gesundheitsregelsystem und interkulturelle Öffnung des Gesundheitswesens“ (©Paula Preuß)

November

Im November haben wir beim Fachtag „Solidarität in der Migrationsgesellschaft: gleiches Recht für alle“, der in Bautzen stattfand, die systematische Ungleichbehandlung von migrierten, insbesondere geflüchteten, Menschen in Deutschland thematisiert und über Wege zu Gleichberechtigung gesprochen.  

Dezember

Am 3. Dezember fand in Leipzig Grünau das Fest „Advent der Vielfalt“ statt, mit dem die Diversität Leipzigs gefeiert wurde und das gleichzeitig den Abschluss der vom DSM koordinierten Teil-Maßnahmen der Diversitätskampagne „VIELFALT LEBEN“ darstellt. Zum Abschluss der Koordinierung von Teilmaßnahmen der Diversitätskampagne gehört außerdem, dass in ganz Leipzig City-Light-Poster mit den Porträts von Mitwirkenden der Diversitätskampagne zu sehen sind – Bilder von Menschen, die Leipzig durch ihr Engagement bereichern und Leipzig als diverse Stadt ausmachen. Neben der Plakatkampagne wurde Ende Dezember außerdem eine Website zur Diversitätskampagne veröffentlicht, auf der Interessierte nicht nur die Möglichkeit haben, Einblicke in die vergangenen Veranstaltungen dieses Jahres zu erhalten, sondern auch erfahren können, was die Beteiligten der Veranstaltungen zum Thema Diversität im Sport-, Wissenschafts- und Kulturbereich zu sagen haben.

Bilder: Plakate mir den Portraits von Eucearis Guillen sowie Jesus Mendoza Otero und Dennis Sabisch, die im Rahmen der Plakatkampagne entstanden sind (© VIELFALT LEBEN 2022)

Außerdem fand am 5. Dezember die Auftaktveranstaltung der Werkstatt der Migrant*innenorganisationen in Dresden statt, bei der wir gemeinsam mit migrantischen Vereinen sowie Stadtteilnetzwerken und anderen politischen Akteur*innen aus Dresden und Umgebung über die Vorstellungen und Erwartungen an ein gelungenes Austauschformat und über mögliche Themen für zukünftige Treffen der Werkstatt der Migrant*innenorganisationen gesprochen haben. Die Werkstatt der Migrant*innenorganisationen gibt es in Leipzig bereits seit Mai 2021 und hat sich dort als regelmäßiges Austausch- und Unterstützungstreffen erfolgreich etabliert. So fanden auch in diesem Jahr vier offene Treffen der Leipziger Werkstatt der Migrant*innenorganisationen statt. Nun soll dieses Austauschformat für migrantische Vereine im kommenden Jahr auch in Dresden regelmäßig stattfinden, sodass Migrant*innenorganisationen gegenseitig von den vielen Erfahrungen profitieren können und Raum für neue Ideen und Forderungen geschaffen werden.

Bild: Gesprächsrunde bei der Auftaktveranstaltung der Werkstatt der Migrant*innenorganisationen in Dresden (©Alexandra Nestler)

Ausblick auf das neue Jahr:

Mit Blick auf das kommende Jahr freuen wir uns, verkünden zu dürfen, dass wir 2023 eine Geschäftsstelle in Chemnitz eröffnen werden und zukünftig auch dort vor Ort als Ansprechpartner für migrantische Communities und Organisationen agieren können. Außerdem wird 2023 unser Leipziger Team in ein neues Büro umziehen.

Darüber hinaus werden wir im kommenden Jahr im Anschluss an die Vorstellung der Ergebnisse unserer mit Leipziger Migrant*innenorganisationen durchgeführten Bedarfsanalyse ebenfalls eine  Bedarfsanalyse mit Chemnitzer Migrant*innenorganisationen durchführen, um deren Bedarfe zu ermitteln und zukünftig zielgenau an die Politik herantragen zu können. Weiterhin freuen wir uns auf das Haus der Migrant*innenorganisationen in Leipzig, welches bereits im Mai bei der ersten Fachtagung der Leipziger Migrant*innenorganisationen gefordert wurde und nun 2023 entstehen wird.

©Jennifer Miranda (Getty Images)

Auch aus politischer Sicht wird das neue Jahr ein spannendes: Vor allem in den Kommunen werden Kapazitäten für die Betreuung von Geflüchteten benötigt. Deshalb wollen wir uns beim kommenden Sächsischen Integrations- und Teilhabegesetz dafür einsetzen, dass die lokale Integrationsarbeit ausreichend finanziert wird, damit diese wichtige Arbeit in Zukunft nicht mehr Spielball in den Haushaltsverhandlungen im Freistaat ist. Darüber hinaus fordern wir, dass das Gesetz die Teilhabe von Menschen mit Migrationsgeschichte landesweit und vor allem vor Ort festlegt, damit zukünftig wirklich alle Menschen an der Gestaltung unseres Gemeinwesens mitwirken können. Im Jahr 2023 soll zudem die Richtlinie „Integrative Maßnahmen“ endlich novelliert werden, wozu wir zusammen mit vielen Migrant*innenorganisationen aus Sachsen ein umfangreiches Eckpunktepapier erarbeitet haben.

Auch auf Bundesebene wird es spannend, nachdem der Bundestag Anfang Dezember das erste Migrationspaket der neuen Bundesregierung beschlossen hat. Mit unseren Partner*innen in Ostdeutschland und im Bund werden wir kritisch verfolgen, ob bspw. das Chancen-Aufenthaltsrecht die versprochenen Ergebnisse liefert, Fachkräfte nach Deutschland kommen und hier bleiben dürfen und die Integrationsmaßnahmen ab dem ersten Tag wirklich bei allen ankommen. Nicht zuletzt werden wir uns weiterhin dafür einsetzen, dass die versprochenen Vereinfachungen im Staatsbürgerecht umgesetzt werden, sodass ein erheblicher Teil der Gesellschaft nicht länger nur alle Pflichten, sondern endlich auch alle Rechte bekommt.

 

Der Dachverband sächsischer Migrant*innenorganisationen wünscht für die kommenden Feiertage frohe und glückliche Stunden. Bis zum nächsten Jahr!

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